top of page

Die Story...

Cocktail Time

  • Autorenbild: Julia Schmitt
    Julia Schmitt
  • 24. Nov. 2024
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Feb.



Man könnte auch sagen: Krawall und Remmidemmi im Hirn! Du kannst mit Sicherheit nachfühlen, was ich meine: Du schreibst dir selbst WhatsApp Nachrichten, um deine Gedanken oder vielmehr Aufgaben nicht zu vergessen. Du kannst schlecht einschlafen und die Notizen App ist dein bester Freund. Nachdem du eine Checkliste vollständig bearbeitet hast, fängst du direkt damit an die nächste zu schreiben, oder du hast von vornherein mehrere, vielleicht nach Themenfeld sortiert. Hier hängt ein Post-It mit einer Erinnerung, da gibt es einen Kalendereintrag für einen Termin usw. usw.

Dein Kopf ist so voll und wenn dein Yogalehrer sagt: „Wenn Gedanken kommen, lass sie einfach weiterziehen wie Wolken. Nimm sie wahr und bewerte sie nicht.“, bist du kurz davor ihn anzuschreien, ob er noch alle Latten am Zaun hat!

Ich habe irgendwo gelesen, dass wir heutzutage an einem Tag so viele Informationen verarbeiten müssen wie ein Bauer vor 100 Jahren sein ganzes Leben lang. Wahnsinn, oder? Ich finde es so unfassbar und auch so einleuchtend, warum immer mehr Menschen das von mir sogenannte „Cocktail-Kopf“ Phänomen kennen. Heutzutage weitläufiger unter dem Begriff „Monkey Mind“ bekannt. Man stellt sich vor, dass ganz viele, kleine Äffchen (Gedanken) im Kopf herumspringen und mal ein größeres, mal ein kleineres Chaos anrichten.


Aber wir bestehen halt nicht nur aus unserem Kopf bzw. aus unseren Gedanken. Und dennoch habe ich manchmal das Gefühl, dass mein Leben nur mit meinem Kopf stattfindet und nicht mit meinem Körper. Und vor allem nicht mit meiner Seele. Und schon gar nicht mit meinem puren Ich, sondern mit einer Rolle, die ich ausfülle, oder mit mehreren. Ich fühle mich getrieben, teilweise auch überfordert, fahrig. Mein Kopf schwirrt nur noch so vor Gedanken, Aufgaben und Dingen, an die ich denken muss und möchte und ich verliere den Kontakt zu mir selbst. Ich funktioniere nur noch.

Und zum Glück weiß ich mittlerweile dann: ich brauche eine Pause. So wenig Reize wie möglich. Nicht nur durch den Sehsinn.

Manche Menschen sind sensibler als andere. Manche Menschen haben eine höhere Belastungsgrenze als andere und wenn du Informationen nicht nur intensiv über die Augen, sondern auch über die Nase, die Ohren, die Haut, den Geschmack deutlich wahrnimmst, dann finde ich es hilfreich sich für einige Momente zurückzuziehen; in den Wald gehen, ans Meer fahren, in die Sauna gehen, Stille im Haus haben, mit geschlossen Augen draußen sitzen, in der Gegend herumgucken, malen, schreiben, singen, schweigen, whatever. Auf jeden Fall: Rückzug und die Reize der Sinne so gering wie möglich halten.


Ich bin mit ca. 10 parallellaufenden Projekten überfordert. Und keine Möglichkeit für Rückzug und Stille zu haben, zermürbt mich auch irgendwann. Und zu viele Informationen von Themen, die mich überhaupt nicht interessieren, strapazieren meine Nerven. Und Worte bzw. Kommunikation, die ausgeführt wird, um einfach nur Stille zu durchbrechen, also keine gehaltvollen Worte, finde ich unnötig. Und wenn zu wenig Humor im Spiel ist und ich zu viel Schwere oder Pessimismus spüre, dann ziehe ich mich zurück. Wenn ich das weiß, dann könnte ich das erstens auch kommunizieren, so dass mein Umfeld Bescheid weiß und zweitens mich in „Cocktail-Phasen“ hinterfragen, ob es jetzt mein Gegenüber ist, der mir gerade „zu viel“ ist, oder ob ich es bin, die einfach die Pause-Taste drücken muss.  Was brauche ich, um wieder bei mir zu sein? Mich zu spüren und wahrzunehmen? Reicht es das Fenster aufzumachen und einige Momente in die Ferne zu schauen und frische Luft zu atmen, oder brauchte es eine längere Erholungsphase. Braucht es einen Ortswechsel? Einen Perspektivenwechsel? Was braucht es?


Ich glaube, es gibt Phasen im Leben, in denen man ganz natürlich an seine Belastungsgrenze kommt und vielleicht auch darüber hinaus. Manche Dinge wie ein Umzug, die Geburt eines Kindes, der Tod eines Angehörigen, ein Hauskauf etc. schlagen ein und nehmen sehr viel Zeit & Raum in Anspruch. Da kann es schon mal passieren, dass aus dem Cocktail-Kopf ein Hurricane wird und eh man sich versieht ist man vielleicht sogar in einer Überforderung. Was irgendwie auch zum Leben gehört. Das sind Situationen vor denen man sich nur schützen könnte, wenn man weder in einer zivilisierten Gesellschaft, noch mit einem sozialen Umfeld leben möchte. Ein Auswander-Dasein ist allerdings nicht für jeden was und so kann man nur versuchen sich das, was man beeinflussen kann, in seinem Maße zu gestalten. Vielleicht nur zwei Treffen mit Freundinnen in der Woche. Vielleicht nur zweimal zum Sport gehen. Vielleicht nur zweimal seine Hilfe anbieten. Und sich darüber hinaus immer noch genug Zeit für sich selbst nehmen, um zu regenerieren. Den Sinnen eine Auszeit gönnen und wieder ins „Fließen“ kommen.


Schön wäre es doch, wenn wir es rechtzeitig schaffen, uns eine Pause zu gönnen, bevor wir uns ausgebrannt fühlen. Und ich weiß, das ist nicht immer möglich, aber für mich war so oft schon selbst der Gedanke an eine kurz bevorstehende kurze Auszeit(, z.B. ein langes Wochenende, oder ein einwöchiger Urlaub) sehr hilfreich. Dieser Gedanke (und das ist einer der Affen, der gerne ganz oft und laut in meinem Kopf herumspringen darf) motiviert mich: „Nur noch 5 Tage und dann habe ich eine Woche Urlaub. Nur noch 5 Tage und dann ist langes Wochenende. Nur noch 5 Tage und dann wird’s ein bisschen ruhiger an der Arbeit.“ Vielleicht sind es auch 10, oder 20 Tage. Ist ja völlig wurscht! Der motivierende Gedanke zählt.


Mein Partner und ich benennen jeden Wochentag mit einem speziellen Namen. Fast jeden. Montag ist Montag; ist halt Montag. Wenn die Woche einem dann mal wieder besonders lange vorkommt, versüßen wir es uns mit dem duftenden Dienstag, dem Bergfest (Mittwoch), dem kleinen Freitag (Donnerstag) und dann ist schon Freitag und es geht ins Wochenende. Zack! Wieder eine Woche geschafft, die uns vielleicht näher zu einer kleinen, oder großen Auszeit bringt.

Auf jeden Fall haben wir es in der Hand – teilweise. Und diesen Teil dürfen und sollten wir einfach mal angehen.



 
 

Julia Diandra Schmitt

YoleJule

Kontakt: 

Telefon: +491746914093

Email: jd.schmitt@icloud.com

Entspannung Meditation Achtsamkeit Atmung Flexibilität Stärke Balance Harmonie Ruhe Bewegung Yoga-Praxis Yoga-Posen Asanas Pranayama Mantras Mudras Chakren Energie Inneres Selbst Selbstreflexion Transformation Gesundheit Wohlbefinden Geist-Körper-Verbindung Flow Gelassenheit Innere Ruhe Spirituelles Wachstum Yoga-Philosophie Lesen Bücher Literatur Geschichten Romane Kurzgeschichten Poesie Fiktion Sachbücher Belletristik Fantasy Abenteuer Mystik Inspiration Vorstellungskraft Kreativität Lesevergnügen Lernen Wissen Bildung Erkenntnis Lesekompetenz Lesefreude Bibliothek Buchhandlung Literaturkreis Lesegruppe Autoren Schriftsteller Dichter Leseratten Buchliebhaber Literaturkritik Interpretation Rezensionen Leseerfahrung Lesetechniken Lesestrategien Buchempfehlungen Lesegewohnheiten Lesezeit Bücherregal Lesezeichen Lesekreis Leserückblick Leseverständnis Lesekultur Leseförderung Lesenacht Buchmesse Leserunde Vorlesung Lesung Literaturwettbewerb Buchclub Schmöker Leseabenteuer Lesemarathon Lesechallenge Literaturzirkel Lesekomfort Lesegemeinschaft Lesepause Lesenacht Lesetherapie Lesefest Lesegewohnheit Leserituale Lesematerial Lesestrategien Lesefähigkeit

bottom of page